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Psychische Gesundheit in den Wechseljahren: Warum wir fühlen, was wir fühlen – und was uns helfen kann


Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, Brainfog und sogar Wutausbrüche… klingt irgendwie nach Pubertät, oder? Aber hier geht’s um eine andere, ebenso prägende Lebensphase: die Wechseljahre. Vielleicht fragst du dich, warum die psychische Gesundheit in dieser Zeit so oft leidet. Warum fühlt es sich manchmal an, als würde sich alles in dir neu sortieren – und oft in einem Tempo, das kaum zu bewältigen ist? Lass uns gemeinsam eintauchen und das Puzzle zusammensetzen. Denn Wissen ist ein wichtiger erster Schritt – und es gibt viele kleine Dinge, die uns unterstützen können, unsere psychische Balance in dieser Zeit zu bewahren.


Was passiert da eigentlich?


Zuerst die gute Nachricht: Du bist nicht allein. Viele Frauen erleben in den Wechseljahren einen Cocktail an psychischen Symptomen. Angstzustände, Müdigkeit, ja, auch das „berühmte“ Brainfog – dieses Gefühl, als ob alles im Kopf etwas verschwommen ist. All das hat viel damit zu tun, dass in der Perimenopause – der Phase, die oft einige Jahre vor den eigentlichen Wechseljahren beginnt – dein Hormonhaushalt Achterbahn fährt. Östrogen und Progesteron, die beiden Hauptdarsteller in unserem hormonellen Orchester, nehmen ab. Und diese Hormone beeinflussen nicht nur deinen Körper, sondern auch dein Gehirn.


Angst und Stimmungsschwankungen: Wenn Emotionen Achterbahn fahren


Ein besonders herausforderndes Symptom sind die Schwankungen im Selbstbewusstsein. Dinge, die dir früher leicht fielen, können plötzlich eine große Anstrengung bedeuten. Der Blick in den Spiegel fühlt sich nicht mehr selbstverständlich an, das Selbstvertrauen wackelt. Doch – und das ist wichtig zu wissen – dies ist keine dauerhafte „neue Realität“. Es ist ein Zustand, der vorübergeht. Der Schlüssel liegt darin, Verständnis für die hormonellen Ursachen zu entwickeln und dich nicht selbst dafür zu verurteilen.


Was können wir tun? Kleine Helfer für mehr innere Balance


Es gibt tatsächlich eine Menge, was wir selbst in der Hand haben. Dein Wohlbefinden während der Wechseljahre ist kein hoffnungsloses Unterfangen, sondern etwas, das wir mit kleinen, aber wirkungsvollen Schritten stärken können.


1. Die Macht der Ernährung


Was wir essen, kann einen enormen Unterschied machen. Gerade in den Wechseljahren ist eine ausgewogene Ernährung Gold wert. Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch oder auch in hochwertigen Ölen wie Leinöl vorkommen, unterstützen das Gehirn und haben eine entzündungshemmende Wirkung. Sie helfen uns dabei, geistig wach zu bleiben und Stimmungstiefs auszugleichen. Ergänzt durch eine bunte Vielfalt an Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten kann diese Ernährung unsere Nerven beruhigen und unserem Körper die nötigen Nährstoffe geben, um stabiler durch die hormonellen Schwankungen zu kommen.


2. Vitalstoffe als Stütze


Da ist zum Beispiel Magnesium, das Nervensystem beruhigt und für tiefere Entspannung sorgt. Oder B-Vitamine, die deine Energie unterstützen, und auch Vitamin D, das gerade in der dunklen Jahreszeit wichtig wird. Es ist keine Schwäche, auf Vitalstoffe zu setzen – unser moderner Lebensstil macht es oft schwer, alle Nährstoffe aus der Ernährung zu ziehen. Ergänzungen können hier sehr hilfreich sein, vor allem wenn sie gezielt auf unsere Bedürfnisse in den Wechseljahren abgestimmt sind. Achte auf hochwertige, schadstofffreie und im Kaltherstellungsverfahren hergestellte Vitalstoffe.


3. Regelmäßige Bewegung – aber ohne Druck


Wenn die Motivation mal wieder im Keller ist, denk daran: Bewegung ist einer der besten Wege, das Gehirn zu entlasten und den Kopf frei zu bekommen. Du musst keine Rekorde aufstellen, ein Spaziergang reicht oft schon. Es geht darum, im Fluss zu bleiben und kleine, regelmäßige Bewegungseinheiten in den Alltag zu integrieren, die das Nervensystem entspannen und uns das Gefühl geben, etwas für uns zu tun.


4. Achtsamkeit und kleine Pausen


Ein wichtiger Punkt, der oft unterschätzt wird: Nimm dir bewusste Pausen für dich selbst. Es muss kein stundenlanges Meditieren sein; schon ein paar Minuten Ruhe können Wunder wirken. Dein Gehirn braucht diesen Raum, um die vielen Eindrücke und Emotionen zu sortieren. Achtsamkeit ist ein kraftvolles Werkzeug, gerade in den Wechseljahren, um die inneren Turbulenzen anzunehmen und uns selbst mit Mitgefühl zu begegnen.


Lasst uns darüber sprechen – für mehr Verständnis und Solidarität


Vielleicht liest du all das und denkst: „Warum spricht darüber kaum jemand?“ Die Wechseljahre werden oft wie ein kleines Geheimnis behandelt – aber warum eigentlich? Es ist eine völlig natürliche Lebensphase, die uns viele Frauen in einer gemeinsamen Erfahrung vereint. Mein Wunsch ist es, dass wir gemeinsam das Schweigen brechen und die Wechseljahre ins Licht holen. Wenn wir anfangen, offen über diese Zeit zu sprechen, bricht eine enorme Kraft frei: Wir erkennen, dass wir stark sind, dass wir nicht allein sind, und dass es keinen Grund gibt, uns für das, was wir durchmachen, zu schämen.


Selbstmitgefühl, Geduld und ein bisschen Wissen sind die besten Begleiter


Es braucht ein bisschen Geduld und Mitgefühl mit uns selbst. Die Wechseljahre mögen herausfordernd sein, aber sie sind auch eine Chance, uns auf ganz neue Weise kennenzulernen und die Kontrolle über unser Leben zu behalten. Wenn wir verstehen, warum wir fühlen, was wir fühlen, können wir uns bewusst für ein paar kleine Veränderungen entscheiden, die uns stärken. Und sei dir sicher: Du bist nicht allein. Jede von uns, die sich mit den Wechseljahren auseinandersetzt, schreibt ihre eigene, wertvolle Geschichte. Wir können diese Zeit gemeinsam gestalten und mit der Überzeugung durchgehen, dass sie auch eine Zeit des Wachsens und des Neuanfangs sein kann.


Liebe Grüße

Suzan



Suzan Obert
Suzan obert

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